Montag, 26. November 2012

Wenn aus der Zweisamkeit ein Königreich wird

Um meinem ursprünglichen Vorhaben, auch über Familie und Kind zu bloggen, gerecht zu werden, möchte ich heute ein paar Gedanken zum Thema "Eltern werden" niederschreiben. 

Als wir damals schwanger wurden, waren sich all jene in unserem Umfeld, die bereits Kinder hatten, einig: Unser Leben wird sich um 180° drehen, nichts wird mehr sein, wie es ist, das Leben wie es war, ist endgültig vorbei. Eine schwierige Aussage. Natürlich gibt es keine Allgemeingültigkeit für die Art und Weise der Veränderungen, die mit der Geburt eines Kindes vor sich gehen, jeder erlebt das anders, abhängig vom eigenen Leben, Umfeld, Persönlichkeit und natürlich dem Charakter des Kindes. 
Mich hat es damals gleichermaßen in Angst wie in Aufregung versetzt, es war ein bisschen so, als wären wir ohne Steuermann in See gestochen. Obwohl das ja irgendwie stimmt und man als Eltern tatsächlich über die Jahre, durch Stürme und Flauten hindurch versucht, die Kontrolle über das Schiff zu bekommen, irgendeinen Kurs beizubehalten. Doch finde ich, dass man sich auf eine 180°-Wendung nicht einlassen und sie auch nicht erwarten darf. Wäre ich in der Position, werdende Eltern auf das, was auf sie zukommt, vorzubereiten, würde ich ihnen Folgendes sagen:


Versucht, den Babymodus einen Moment lang zu verlassen. Nehmt euch Zettel und Stift. Schreibt auf, was euch hier und jetzt abseits dessen, was im Mamabauch vorgeht, am allerwichtigsten ist: Personen, Aktivitäten mit und ohne Partner, Musik... Fünf Dinge, nur nicht übertreiben. Und "mehrwöchige Urlaube in der Provence" sollten nicht darunter sein. ;-)

Diese Zettel hebt ihr auf, bemalt sie bunt, pinnt sie euch an die Wand, rahmt sie ein, sie dürfen nicht in Vergessenheit geraden. Das sind die Dinge, die ihr braucht, um den Teil von euch am Leben zu erhalten, der es ermöglicht, rundum glücklich zu bleiben.

Und wenn euer Kind oder eure Kinder auf der Welt sind, findet einen Weg, jeden Tag etwas von diesem Zettel zu tun, und sei es nur eine halbe Stunde. Schaufelt euch gegenseitig Zeit frei, auch, wenn ihr manchmal denkt, dass ihr in der Zeit lieber den Haushalt machen könntet! Sofern ihr nicht "Putzen" auf eurem Zettel stehen habt, solltet ihr wirklich buchstäblich einen Dreck darauf geben: Ihr seid jetzt eine Familie, da darf es ruhig mal chaotisch aussehen. Und wenn es euch allzu sehr stört, ladet Familie oder Freunde ein, die wahlweise euer Lütt betreuen, während ihr saubermacht, oder saubermachen, während ihr euer Lütt betreut.

Während ihr etwas tut, das euch wahnsinnige Freude bereitet und ausnahmsweise mal nicht zwangsläufig etwas mit dem Kind zu tun hat, bleibt ihr in Verbindung mit euch selbst. Auch, wenn ihr es nicht immer merkt: Langfristig wird es wichtig sein, dass ihr nicht das Gefühl habt, nur noch Mama / Papa zu sein! 


Ja, das Leben ändert sich, wenn man den Dunstkreis um ein Persönchen erweitert. Fundamental. Brutal.  Eine Familie zu sein, dazu gehört für mich auch, aller Interessen zu berücksichtigen, sich füreinander Zeit zu nehmen, einen sauberen Schnitt und damit Platz für das Entstehen eines Familienalltags zu machen. Natürlich gibt es liebgewonnene Rituale, die sich problemlos integrieren lassen, aber man muss Willens sein, Gewohnheiten aufzugeben, die für das Familienleben problematisch sind. Wenn man bedenkt, was man dafür zurückbekommt, fällt das eigentlich auch ganz leicht.
Wir haben zum Beispiel in Pre-Baby-Zeiten immer gern und lange gefrühstückt, das Ganze zelebriert, manchmal einen Film dabei geschaut oder irgendeine Serie oder sogar was gezockt. Ja, es war komisch, plötzlich an freien Tagen keine Zeit mehr für ausgiebige Mahlzeiten zu haben. Aber während ich schon mit Eltern gesprochen habe, die es unheimlich genervt hat, solche Dinge nicht mehr tun zu können und die manchmal regelrecht sauer auf das Kind wirkten, haben wir das einfach angenommen und stattdessen halt ein Brötchen geschmiert und uns zu dritt auf eine große Decke auf den Wohnzimmerboden verzogen, das Würmchen beknutscht und vollgekrümelt und den Morgen auf diese Weise ausgedehnt.

Das Festhalten an alten Gewohnheiten ist vermutlich auch der Punkt, an dem viele Eltern mit dem Elternsein manchmal hadern. Ich kenne es selbst, besonders aus der Kleinstbabyzeit: Erst hat man kaum Zeit für sich, aber dann fällt einem irgendwann auf, was man alles vermisst und was man gern mal wieder machen würde. Deshalb finde ich es wichtig, vorher zu definieren, was einem wirklich wichtig ist und was einfach Gewohnheit geworden ist, denn Gewohnheiten lassen sich umstellen, aber die Seele profitiert vom Festhalten an liebgewonnenen Hobbies und Freunden.

Das erste Jahr war bei uns durch verschiedene Dinge ganz besonders hart, und während ich nicht mehr weiß, wie wir das alles durchgehalten haben, weiß ich noch sehr genau, welche Bücher ich damals gelesen und welche PC-Spiele ich gezockt habe. Der zweite Durchlauf von "A Song of Ice and Fire" war im August / September 2010: Vornehmlich nachts während des Stillens... der Kleine konnte in den ersten 3-4 Monaten nicht im Liegen gestillt werden, so dass ich es mir immer mit dem Stillkissen bequem machte und las, las, las. Und zocken, das ging super während seiner 3-4 Schläfchen am Tag: Kind ins Tragetuch (im Liegen schlafen ging aufgrund seiner Koliken kaum), Mama / Papa auf den Gymnastikball vor dem Rechner, Kopfhörer auf und zocken.
Im Oktober 2010 kaufte ich mir meine Kamera und begann mich mit Photographie zu beschäftigen, darin ging ich total auf. Ich genoss ganz besonders die wöchentlichen Besuche meines besten Freundes, die seltenen DVD-Abende mit meinem Mann (teilweise mit Kind im Tuch und zwei Kopfhörern mit Doppelstecker... :D), Tee und Kuchen mit Freundinnen, lange heiße Wannenbäder, Kuscheln mit meinem Liebsten. Während ich nicht mehr sagen kann, wann ich vor der Geburt unseres Sohnes was mit wem getan habe, weiß ich noch ganz genau, was nach seiner Geburt stattgefunden hat. Selbst eine halbstündige Einkaufstour zu DM (300m Fußweg waren das damals) war ein tolles Erlebnis. Sprich: Dinge, die vorher selbstverständlich waren, haben unheimlich an Bedeutung gewonnen. 

Dieser kleine Junge ist das phantastischste Wesen auf dieser Welt, und seine Mama zu sein ist immer wieder berauschend und wunderschön. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann, dass jeder Mensch sich selbst braucht und seine dringlichsten Bedürfnisse ausleben muss, sonst kann er für seine Kinder nicht alles geben. 
Also lasst euch auf das neue Leben zu dritt (oder viert) ein, aber lasst Platz für euch - und vergesst nicht, dass euer Partner den genauso braucht!

Wie lief das bei euch? Wie sehr haben sich eure Erwartungen vor der Geburt vom Zustand nach der Geburt unterschieden? Habt ihr euch bewusst Zeit für euch und eure Hobbies genommen oder euch selbst ein bisschen vernachlässigt?

Samstag, 27. Oktober 2012

Rezept: Hotchpotch!

Nach fast viermonatigem Bestehen dieses Blogs poste ich nun tatsächlich mal ein Eintopf-Rezept (Hotchpotch!). Ist ja jetzt auch die richtige Zeit dafür, heute morgen haben sich bereits heimlich und leise ein paar grisselige Schneeflocken auf die Landschaft gelegt. Richtig schön war das!

So ein Eintopfgericht ist ja wirklich simpel, und ich hatte erst überlegt, ob ich wirklich ein Rezept für einen einfachen Eintopf posten soll. Da mich jedoch immer mal wieder Anfragen erreichten, wie man eigentlich Eintopf macht, sah ich allerdings durchaus einen gewissen Bedarf. Spätestens als ich las, dass jemand einfach eine Tüte Tiefkühlgemüse in Gemüsebrühe gekocht hat, fühlte ich mich verpflichtet. ;-)

Eintopf schmeckt (wie Gulasch) am besten, wenn er einen Tag durchziehen konnte, aber auch frisch gekocht ist er ein Genuss! Ich koche ihn in den kalten Jahreszeiten gern an Wochenenden, an denen mein Liebster nicht arbeiten muss, und in riesigen Mengen, so dass wir zwei Tage davon essen können. Zum einen können wir ihn so durchgezogen und frisch mampfen, zum anderen brauche ich dann sonntags nicht zu kochen und wir können einen richtig schönen Familien-Gammel-Vormittag veranstalten. Selbst unser Lütt liebt meine Eintöpfe heiß und innig, das abwechselnde Schlürfen der Suppe und Reinschaufeln des bunten Gemüsegemischs macht ihm wahnsinnigen Spaß ("Oh, eine Kartoffel!" "Oh, ein Stück Tofu!" "Oh, Suppe!"). Und Eintopf ist die beste Medizin bei Erkältung, finde ich. 


Für einen wirklich großen Eintopf (6-8 Portionen) benötigt ihr:

  • 1kg Kartoffeln, vorwiegend festkochend
  • 800g Möhren
  • 400g Sellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 6 Knoblauchzehen 
  • 200g Räuchertofu
  • 1 Apfel
  • 3 EL Rapsöl
  • 1,5l Gemüsebrühe (nicht zu würzig)
  • 3 EL Sojasauce
  • 1/2 TL Majoran, gerebelt
  • 1/2 TL Liebstöckel, gerebelt
  • 3 EL Agavendicksaft
  • 3 EL Hefeflocken
  • Salz und Pfeffer nach Belieben
  • 1 Msp. Paprikapulver
  • optional: 1 Prise gemahlenen Kümmel 
  1. Als erstes die nervigste Aufgabe: Schnippeln.
    Die Kartoffeln schälen, waschen und in 1cm große Würfel schneiden
    Die Zwiebel schälen und in Viertelringe schneiden
    Die Möhren schälen und in halbe Scheiben von etwa 5mm Dicke schneiden (sehr dünne Möhren auch ruhig in ganze Scheiben schneiden)
    Den Sellerie schälen und in etwa 1,5-2cm große Würfel schneiden
    Die Knoblauchzehen hacken
    Den Apfel schälen und in 0,5cm große Würfel schneiden
    Den Räuchertofu in 0,5cm große Würfel schneiden
    GESCHAFFT! :D
  2. Das Rapsöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebel bei mittlerer Hitze darin 3-4 Minuten dünsten. 
  3. Den Räuchertofu dazu geben, die Hitze hochdrehen und weitere 2 Minuten brutzeln lassen.
  4. Die Kartoffelwürfel und Möhrenscheibchen reingeben, alles etwa 8 Minuten unter regelmäßigem Rühren brutzeln lassen. Es darf ruhig am Topfboden etwas braun anpappen, solange es nicht schwarz verbrennt. Das ist nicht nur akzeptabel, sondern erwünscht, denn die Röstaromen geben dem Eintopf viel Geschmack!
  5. Zum Schluss den Sellerie, den Knobi und den Apfel unterrühren, alles weitere 2-3 Minuten unter Rühren dünsten. 
  6. Mit Sojasauce ablöschen, kurz rühren, dann die Gemüsebrühe angießen. Das Gemüse sollte gerade so bedeckt sein. Einmal kurz aufkochen.
  7. Majoran und Liebstöckel dazugeben, die Temperatur runterdrehen, den Deckel auf den Topf setzen und alles etwa 20 Minuten köcheln lassen. 
  8. Am Ende mit Agavendicksaft, Hefeflocken, Salz, Pfeffer, Paprika und ggf. Kümmel (nein Josi, du musst nicht! ;)) verfeinern und abschmecken. Vorsicht, HEISS! :D

Warme Bäuche vs. kalte Herbsttage: Wir gewinnen! 




Montag, 22. Oktober 2012

Rezept: Schneckenschmarrn (veganer Kaiserschmarrn)

Mittlerweile sitze ich mit zwei kranken Männern zu Hause rum, und ich selbst bin leider auch alles andere als fit. Wir sind sehr froh, dass wir am Samstag in weiser Voraussicht (Rotznasenkinder = Ansteckgarant) für die ganze Woche eingekauft haben. Und auch, dass wir die schönen Tage mit stundenlangen Spaziergängenvoll genutzt haben , so dass wir heute und morgen ohne schlechtes Gewissen mal nur Balkonien und offene Fenster als Frischluftzufuhr nutzen können. 
Wie das Schicksal es so will, ist das Lütt natürlich wieder in alter Hochform (bis auf die Rotznase halt ;)),  während wir, oder zumindest mein Liebster, auf die schlimmste Phase zusteuern. Aber so geht es Eltern vermutlich immer, wenn das Kind zuerst krank wurde. Pro Abschaffung der Inkubationszeit! 

Wenn ich Zucker und Weißmehl auch normalerweise meide (und besonders in Erkältungszeiten), so musste heute als Seelenfutter (ach, wir armen Menschen!) mal was Süßes am Nachmittag ran. Während die Männer die Dusche unsicher machten (Wasserdampf macht kleine Näschen frei), entschied ich mich, den allerersten Kaiserschmarrn meines Lebens zu backen. Von meinem Mann, der schonmal echten Kaiserschmarrn gegessen hat, weiß ich, dass man eben nicht einfach dicken Pfannkuchen backen und in Stücke reißen kann, denn Pfannkuchen haben nicht die gleiche Konsistenz (liebe Berliner, ich rede selbstredend von dem, was bei euch vermutlich Eierkuchen heißt!). Also habe ich ein bisschen nach unveganen Rezepten gegoogelt und schnell erkannt, dass ein Kaiserschmarrn anscheinend hauptsächlich aus Ei besteht. So musste ich versuchen, selbst etwas zusammen zu basteln, und zwar mit NoEgg, um die nötige fluffige Konsistenz zu erreichen.

Das Ergebnis war ungemein köstlich! Mein Gatterich war begeistert und fand die Fluffigkeit besonders gelungen. Klar, das Ergebnis schmeckt überhaupt nicht nach Ei und Kuhmilch, so wie der echte Kaiserschmarrn, und deshalb nenne ich ihn auch nicht so. Ab sofort heißt diese Kreation "Schneckenschmarrn" - mein Mann fand das passend, da ich ja aus unerfindlichen Gründen für ihn "die Schnecke" bin. Nein, nicht, weil ich langsam bin. ;)

Das war ja wieder ein langes Vorwort! Nun aber zum Wesentlichen:

Für 2 kleine Pfannen (= 2-3 Portionen) benötigt ihr:
  • 2 EL Rosinen, mind. 1 Stunde in Wasser eingeweicht, dann abgegossen
  • 3 TL NoEgg (oder ähnliches Eiersatzpulver, z.B. 3 Pauly)
  • 1 TL Weinsteinbackpulver
  • 90ml Wasser
  • 120g Weizenmehl Typ 550
  • 200ml Pflanzenmilch nach Wahl
  • 15g Agavendicksaft
  • 1 Prise Salz
  • 4TL Rapsöl (kein kaltgepresstes)
  • 2 TL Rohrohrzucker

  1. In einer mittelgroßen Schüssel das NoEgg mit dem Backpulver mischen, das Wasser reingießen und alles gründlich aufschlagen, bis es schön schaumig ist.
  2. Das Mehl und die Milch abwechselnd dazugeben und immer schön weiterschlagen. Zum Schluss die Prise Salz und den Agavendicksaft einrühren, die Rosinen unterheben. Alles 20-30 Minuten ruhen lassen.
  3. 2 TL Rapsöl pro Ladung in einer kleinen beschichteten Pfanne bei maximaler Temperatur erhitzen, dann auf mittlere Temperatur stellen!
  4. Den Teig fingerdick in die Pfanne gießen und langsam durchbacken lassen, bis der Boden goldbraun ist. Das kann schon mal 5 Minuten dauern, einfach öfter mal anheben und drunter schauen. Wenn ihr das Gefühl habt, der Schmarrn bräunt zu schnell, ist oben aber noch sehr flüssig, kurz vom Herd nehmen, die Temperatur verringern und wieder draufstellen.
    Wenn die Unterseite also golden ist und die Oberseite nicht mehr flüssig, alles in der Pfanne vierteln und jedes Viertel vorsichtig umdrehen. 
  5. Wenn auch die andere Seite goldbraun ist, die Oberseite mit 1/2 TL Rohrohrzucker bestreuen und nochmal alle Stücke umdrehen und den Zucker karamellisieren lassen. Das Ganze für die andere Seite wiederholen, die Stücke aus der Pfanne holen und mit einer Gabel in mundgerechte Stücke reißen. 
  6. Schmeckt superlecker mit Vanillesauce und Pflaumenmus! 

Ich habe leider eine etwas zu große Pfanne genommen, wodurch mein Schneckenschmarrn  ein bisschen
 zu dünn geworden ist. Aber trotzdem waaaaaahnsinnig lecker! 








Sonntag, 21. Oktober 2012

Hilfe, mein Kind ist krank!

Wie der Titel schon sagt: Ich habe ein krankes Kind zu Hause. Unser Lütt hat mit fast 27 Monaten seine allererste Erkältung - es ist furchtbar! Noch mehr für uns Eltern, vermute ich. ;)
Sein offensichtliches Unverständnis dafür, was mit seinem Körper passiert, seine lauten Seufzer, wenn der Rotz schon wieder die Oberlippe erreicht hat und die Bambiaugen tränen... meist gefolgt von einem "och och", während er sein Gesicht von diversen Sekreten zu befreien versucht. Das verzweifelte "Nein Mama, mag das nicht!", wenn ich mit der NaCl-Spülspritze komme, um sein Näschen zu befreien... Folter! :D

Angesteckt hat er sich wohl beim Eltern-Kind-Turnen bei einer der beiden hustenden Rotznasen, die dort rumliefen. Ich finde es ja nicht schlimm, dass er erkältet ist, ist ja ein gutes Training für's Immunsystem. Ich fand es aber durchaus schlimm, dass die Eltern ihre Kinder in dem Zustand mit zum Turnen nehmen - Action in dem Maße ist sicher für die kranken Kinder nicht wirklich toll, und davon abgesehen ist so ein Geräteturnen mit über 20 Kindern halt eine ideale Gelegenheit zum Verbreiten der Viren. Schon am Montag sagte ich zum Liebsten "Warte 3 Tage, dann ist das Lütt auch krank!" - und so kam es auch. Exakt 72 Stunden hat es gedauert! ;)

Eigentlich hatten wir das Lütt bis auf 2-3 Ausnahmen ja auch erfolgreich an sein eigenes Bett in seinem eigenen Zimmer gewöhnt, aber in dieser Situation ist natürlich Dauerkuscheln bei Mama und Papa angesagt. Auch mal wieder schön!
Die ersten zwei Nächte waren jedoch übel, alle 60-90 Minuten wachte er weinend auf, die Gesamtsituation beklagend. Ganz die Mama! Mein mütterlicher Stolz  hält sich diesbezüglich allerdings in Grenzen. 
Der Nachteil daran, dass er wieder im Familienbett schläft, ist die fehlende Möglichkeit, einer mit Zwiebelstückchen gefüllten Socke Raum für ihren einzigartige Voodoo-Zauber zu geben. Eigentlich soll die nämlich, in Bettnähe aufgehangen, bei verstopften Schnupfennasen den Rotz einfach wegstinken wegzaubern, also ein Segen für kleine Kinder! Ist aber eine dumme Idee, wenn Menschen mit intaktem Geruchssinn im gleichen Zimmer schlafen sollen. Noch in der ersten Nacht landete die Socke auf dem Balkon. 

Ansonsten versuche ich, den Husten gar nicht erst schlimm werden zu lassen, indem ich ihm 3x selbstgemachten Zwiebel-Hustensaft gebe (jaja, die magischen Eigenschaften von Zwiebeln sind nicht zu unterschätzen ;)) und die Raumluft leicht feucht halte.

Welche Hausmittel benutzt ihr bei Erkältungen? Und wie gehen eure Kinder mit ihren Rotznäschen um? Leiden sie sehr oder juckt es euch mehr als sie?

Natürlich zerren wir unser Lütt auch ausgiebig an die frische Luft, was bei dem Wetter ja keinem von uns wirklich schwerfällt. Zauberhaft ist es draußen, wenn auch viel zu warm für meinen Geschmack!
... und so habe ich die Brücke geschlagen, die ich schlagen wollte (lange hat's gedauert :D): Fotos! Davon mache ich ja "ab und an" ein paar. 

Konfettibaum! 
Schnell noch die Speisekammern füllen!







<3







Donnerstag, 18. Oktober 2012

Märchenstunde

Ich liebe es, wenn die Welt sich auf den Winter vorbereitet: Die Farben, das Licht, die Gerüche. Dem Herbst wohnt eine einzigartige Magie inne, die uns alle wie Puppen zu ihren Klängen tanzen lässt. Wir werden ruhiger, atmen durch. Oft ergreift eine Melancholie von uns Besitz, wir kehren uns ein wenig in uns selbst und horchen in uns rein. Ich zumindest tue das. Jedes Jahr auf's Neue. Und während andere Menschen mit der Schwere dieser Gefühle hadern, empfange ich sie mit offenen Armen. Das Leben ist ein Kreislauf, es kann nicht ewig Sommer bleiben, auch der Mensch braucht Zeit zur Besinnung.

Dieses Jahr hat es uns Herr Herbst leicht gemacht, uns vom Sommer zu verabschieden - an so schöne warme Herbsttage kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ein Augenschmaus, wenn die Herbstsonne ihr goldenes Abendlicht auf die kunterbunten Ahornbäume vor dem Nachbarhaus wirft.
Und den Herbst mit einem Kind erleben zu dürfen, das spricht und läuft und die Welt erkunden möchte, ist  ein so schönes Geschenk. So viele Dinge, die sich gar nicht mehr in unserem viel zu erwachsen gewordenen Sichtfeld befinden, bekommen plötzlich wieder Bedeutung. Wobei das natürlich auf alle Jahreszeiten zutrifft... nur ist unser Sohn noch so lütt, dass es mir jetzt erst richtig auffällt.

Um dem ewig gleichen und langweiligen Trott des Spielplatzalltags zu entgehen, haben wir die sonnigen Tage genutzt, um die schönsten Plätze in der näheren Umgebung zu besuchen. Weil ich nicht aus meiner Haut kann, habe ich natürlich meine Kamera mitgeschleppt, um ein wenig der Magie einzufangen. Und darum geht es heute: Herbstmomente.



Für 5 Minuten durfte mein Mann mal die Kamera "halten" ;)

Kuckuck! :o)



Hutzelzwerg im Märchenwald!

Liebe.

Prinzessin Wackelöhrchen!

Eine echte Schönheit. 








Knutschen im Steinbruch




Gut verpflegt mit Bananen-Kokos-Vollkorn-Muffins!











Dienstag, 9. Oktober 2012

Rezept: Paprika-Gulasch

Kinder, es gibt nichts besseres als einen kühlen Herbst mit wärmendem Essen im Bauch zu genießen. Es gibt so ein paar Gerichte, die dafür einfach perfekt geeignet sind, und eins davon ist definitiv Gulasch! Gulasch habe ich schon immer geliebt, zumindest, wenn es gut zubereitet war. Ich habe ein bisschen rumprobieren müssen, bis ich das für mich perfekte Rezept gefunden habe, aber mittlerweile bin ich richtig zufrieden mit dem Ergebnis. Vielleicht schmeckt es euch ja auch so gut wie mir - ran an den Kochtopf! 

Für 4-6 Portionen benötigt ihr:
  • 150g Sojawürfel (z.B. diese hier (klick mich!) - gibt es in Göttingen auch direkt im "Zeitgeist" zu kaufen!)
  • 1 TL Rauchsalz oder Gemüsebrühepulver
  • 6 EL Rapsöl (nicht kaltgepresst, sondern das günstige!)
  • 4 EL Sojasauce, dunkel
  • 2 mittelgroße oder große Zwiebeln
  • 2 Knollen asiatischen Knoblauch oder 8 Knoblauchzehen
  • 60g Tomatenmark (2 geh. EL)
  • 1 EL Paprikapulver, edelsüß (oder Hälfte rosenscharf, Hälfte edelsüß, wenn keine Kinder mitessen)
  • 1 TL Kümmel, gemahlen
  • 600ml Gemüsebrühe (oder 450ml Brühe und 150ml dunkles Bier, wenn keine Kinder mitessen)
  • 3 rote Paprikaschoten
  • 1-2 EL Agavendicksaft
  • Salz und frisch gemahlenen Pfeffer

  1. Die Sojawürfel mit dem Rauchsalz / Brühepulver bestreuen und mit 500ml kochendem Wasser übergießen. Gefäß abdecken und 20 Minuten quellen lassen.
  2. Unterdessen schonmal die Zwiebeln in Viertelringe oder grobe Würfel schneiden und den Knoblauch hacken.
  3. Die fertig gequollenen Sojawürfel gründlich ausdrücken!
  4. 4 EL Rapsöl in einem großen Topf erhitzen und die Sojawürfel bei etwa 2/3 der Maximalstufe braten. Nach etwa 5 Minuten auf 1/2 Maximalstufe herunterschalten. Die Würfel sollten nicht zu schnell bräunen, sondern auch noch ein bisschen Flüssigkeit loswerden. 
  5. Wenn sie rundherum angebräunt sind, mit der Sojasauce ablöschen, kurz die Flüssigkeit verdunsten lassen, aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
  6. 2 EL Rapsöl in den nun wieder leeren Topf geben und die Zwiebeln und den Knoblauch bei geringer bis mittlerer Hitze darin dünsten lassen, bis die Zwiebeln glasig sind und etwas Farbe angenommen haben.
  7. Die Sojawürfel wieder mit in den Topf geben, das Tomatenmark, das Paprikapulver und den Kümmel unterrühren und alles kurz anrösten lassen.
  8. Mit der Brühe bzw. dem Brühe-Bier-Gemisch ablöschen. Kurz aufkochen, dann die Hitze auf niedrigste Stufe runterschalten, den Deckel auf den Topf setzen und alles 50 Minuten köcheln lassen.
  9. Die Paprika waschen, putzen und in etwa 2x2cm große Würfel schneiden. Nach den 50 Minuten Kochzeit zum Gulasch geben und weitere 15 Minuten köcheln.
  10. Mit Agavendicksaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Mindestens 12 Stunden ruhen lassen! Natürlich könnt ihr es auch gleich essen, aber es schmeckt so viel besser, wenn es durchziehen konnte!

Dazu passen Kartoffeln, Nudeln oder einfach ein deftiges frisches Brot und ein knackiger Feldsalat. Guten Appetit! 










Samstag, 29. September 2012

Aus der Versenkung...


... komme ich zurückgekrochen. Seit zwei Wochen nehme ich mir vor, ein Posting hier zu verfassen, aber irgendwie kommt immer etwas dazwischen. Der liebe Kommentar einer Leserin hat mir nun den letzten Kick gegeben, den es brauchte, und "Tadaaaaa", hier bin ich wieder. ;-)

Der letzte Monat war furchtbar ereignisreich, nicht zuletzt, weil mein bester Freund seine holde Verlobte geehelicht hat und ich Trauzeugin sein durfte. Die Hochzeit fand im großen Stil statt, standesamtlich und kirchlich, mit vielen Gästen und dicker Sause nach der kirchlichen Trauung. 

Zu den üblichen Stressfaktoren, die man vor so einer Hochzeit hat ("WAS ZIEHE ICH NUR AN?!?") gesellten sich Geschenkfragen, Programmfragen und vor allen Dingen Deko- und Gaumenfragen, da mir die Verantwortung für die gewünschte Candy Bar übertragen wurde, zu der ich auch Gebäck beisteuern sollte. Ich war also in den zwei Wochen vor der Hochzeit viel mit Probebacken, Basteln und Shoppen beschäftigt. ;)

Letztlich entschied ich mich für gelingsichere Cupcakes nach Rezepten aus dem Hause Moskowitz / Romero (Hier entlang zum verdammt nochmal besten Cupcake-Buch der Welt!) und friemelte mir beim mehrfachen Probebacken leckere Cake Pops zusammen: Schoko-Haselnuss und Zitrone-Vanille. Ich befinde mich nun im nächsten Level meiner autodidaktischen Konditorlehre und steuere direkt auf die zuckerverklebte Weltherrschaft zu. Hurra!

Ich möchte natürlich auch ein Bild von den Leckereien posten. Uffjepasst!

Vorn: Lemon Macadamia Cupcakes
Links: Tiramisù Cupcakes
Rechts: Schoko-Kirsch Cupcakes

Die Candybar. Die Süßigkeiten waren nicht vegan, aber das meiste wurde schon im Vorfeld vom Brautpaar gekauft, ich habe nur noch dekoriert. :)
Vorn im Bild die Cake Pops!
(Originalbild © Andreas Gäbler http://dergrafiker.de/ , ich habe etwas daran rumgepfuscht)

Die Sachen kamen sehr gut an, zumal es eine recht große zeitliche Lücke zwischen der Trauung und der Eröffnung des Buffets gab - diese wurde buchstäblich mit Gebäck gestopft. ;) 

Eigentlich wollte ich ja auf der Hochzeit ganz viele Bilder machen, aber dazu kam es leider nicht, da ich mit tausend anderen Sachen beschäftigt war - nicht zuletzt mit dem Lütt, das an dem Tag einen Kasper gefrühstückt hatte und uns alle gut unterhielt (in der Kirche gab es furchtbar interessante Dinge zu sehen - und wie schön es hallt, wenn man darin laut redet! ;)). War ich froh, dass meine Eltern, mein Bruder und meine Schwägerin ebenfalls eingeladen waren und wir die kleine Neugierde nicht allein bespaßen mussten!

Da ich zum ersten Mal seit Jahren zuviel getrunken hatte, verbrachte ich die Tage nach der Hochzeit in einem Zustand verkaterten Selbstmitleids mit Hang zum übermäßigen Konsum salzreicher Nahrungsmittel. Man ist halt keine 20 mehr! Mittlerweile habe ich es aber wieder auf den Damm geschafft.

Da es jetzt auf den Winter zugeht und wir alle dafür ganz viel Speck brauchen, gibt es heute zum krönenden Abschluss noch ein Rezept für überhaupt nicht kalorienarme und überhaupt nicht gesunde (naja, bis auf die Nüsse) Nussecken. Ich habe vorgestern welche gebacken und dafür von der lieben Henriette ein Rezept zur Verfügung gestellt bekommen, das ich etwas modifiziert und vor allen Dingen in für alle verständliche Form gebracht habe. 

Leider hatte ich heute morgen nur noch eine Nussecke übrig, und das ist ausgerechnet die mit der lieblosesten Schokodeko. Trotzdem habe ich ein Bild gemacht, da müsst ihr jetzt durch. Tatsächlich mag ich weniger Schokolade an Nussecken lieber, und die muss noch gut verteilt sein und darf nicht nur an den Ecken hocken.
Man beachte die geringe Zeitspanne zwischen der Herstellung und der nahezu kompletten Vertilgung einer nicht unbedeutenden Menge dieser unfassbar guten Nussecken! Ich hatte natürlich Hilfe und habe einen Teil verschenkt, aber dennoch werden mein Ergometer und ich uns in nächster Zeit sehr nahe sein...


So, nun kommen wir aber zur Sache.



Verflucht leckere Nussecken

Für etwa 12-14 Stück benötigt ihr:

Teig:

  • 130g Alsan
  • 130g Rohrohrzucker
  • 1 EL Bourbon-Vanillezucker
  • 300g 550er Mehl
  • 1 Päckchen Weinstein-Backpulver 
  • 2 Eiersatz (z.B. 2 TL NoEgg, angerührt in 4 EL Wasser)
  • Aprikosenkonfitüre

Belag:


  • 150g Mandeln, gehackt*
  • 150g Haselnüsse, gemahlen*
  • 150g Rohrohrzucker
  • 120g Alsan
  • 3-4 Tropfen Buttervanille-Aroma (das von Dr. Oetker ist vegan)
  • 2-3 EL Wasser


 Zum Verzieren / Beziehen: 

  • ca. 150g Zartbitterkuvertüre oder -schokolade



  1. Den Backofen auf 175° vorheizen
  2. Das Mehl mit dem Backpulver und dem Zucker vermengen, die Alsan in kleinen Stücken dazugeben. Alles kurz verkrümeln, dann den Eiersatz dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten (kann etwas dauern!). Falls der Teig auch nach 5 Minuten noch zu krümelig erscheint, nach und nach teelöffelweise kaltes Wasser dazugeben und immer wieder verkneten, um die Konsistenz zu überprüfen - er darf nicht zu feucht werden!
  3. Den Teig auf etwa 35x25cm auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech ausrollen (hilfreich ist ein Backrahmen, denn man dann darumstellt, so hat man gerade Kanten) und mit Aprikosenkonfitüre bestreichen.
  4. Für den Belag die Alsan mit dem Zucker, dem Wasser und dem Aroma in einem kleinen Topf zum Schmelzen bringen. Dann die Mandeln und Nüsse unterrühren.
  5. Die Nussmasse auf dem vorbereiteten Boden verteilen und alles im vorgeheizten Backofen ca 25-30 Minuten backen. Komplett auskühlen lassen!
  6. Wenn das Backwerk kalt ist, wird es vorsichtig mit einem scharfen Messer in die gewünschte Form gebracht. Dreiecke, Rechtecke, Quadrate... egal! Schmeckt alles. ;)
  7. Die Kuvertüre / Schokolade hacken und im Wasserbad schmelzen. Die Nussteile nach Belieben darin eintauchen. Klassisch ist es, die Ecken des Dreiecks oder den Boden mit Schokolade zu umhüllen, aber da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. 
  8. Schokolade fest werden lassen und GENIESSEN!



*ich habe ganze Mandeln und ganze Haselnüsse genommen (je 150g und auf jeden Fall mit Haut!), sie in der Pfanne ohne Fett geröstet, bis die ganze Küche aromatisch roch und ich am liebsten in der Pfanne gebadet hätte. Dann habe ich sie abkühlen lassen und 150g der Mischung gemahlen, den Rest gehackt. Ich glaube, viel leckerer kann es nicht werden - so gute Nussecken habe ich wirklich noch nie gegessen!

"Nussecke sucht Hüfte zum Vergolden"









Mittwoch, 22. August 2012

Rezept: Aprikosen-Feigen-Kokos-Muffins, vollwertig und vollmundig!

Mir fehlt momentan leider ein bisschen die Zeit, um ausschweifend zu bloggen, der Alltag hat mich wieder. *seufz* Außerdem hatte ich sehr mit der plötzlichen Hitzeperiode zu kämpfen... ich bin da äußerst empfindlich, eigentlich kann ich bei Temperaturen über 30° nur noch auf dem Boden liegen und jammern. Außerdem schlafe ich wenig bis gar nicht. Und raus gehe ich auch nicht mehr. :D
Die Aussichten, dass es nochmal so heiß wird, sind jedoch anscheinend eher schlecht: Erleichterung macht sich breit!

Nebenbei sitze ich noch immer an der Entwicklung des perfekten veganen Sauerrahms - mein Mann ist Testesser und wird sicher mit dem ein oder anderen Kilo mehr auf den Rippen aus dieser Testphase gehen. ;) Ich halte euch auf dem Laufenden!

Da wir heute nachmittag zu Besuch bei lieben Menschen sind, die sehr kürzlich Geburtstag hatten, habe ich ein bisschen gebacken. Und zwar so Kram, den ich auch essen kann und will. Herausgekommen sind ein paar ganz köstliche und sehr saftige Muffins, vollwertig und leckerst - es folgt das Rezept!

Für 12 Muffins benötigt ihr:

  • 300g Dinkelvollkornmehl (möglichst ohne große Spelzenstücke, am besten das von Alnatura)
  • 1/2 Packung Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL Kokosflocken
  • 1 Msp. gemahlene Vanille
  • 300ml Wasser
  • 125g Agavendicksaft
  • 125g Rapsöl
  • 4 getrocknete Feigen, gehackt (am besten Soft-Feigen; uns schmecken die von Rossmann (Ener Bio) am besten)
  • 4-6 kleine Zuckeraprikosen
  1. Ein Muffinblech mit Förmchen vorbereiten und den Backofen auf 200° Ober- und Unterhitze vorheizen.
  2. Das Mehl mit dem Backpulver, dem Salz und den Kokosflocken mit einem Schneebesen verrühren (so spart man sich das Sieben)
  3. Das Wasser mit dem Agavendicksaft, dem Öl und der Vanille verquirlen und die Mischung unter stetigem Rühren in die Mehlmischung schütten. Der Teig wird ziemlich flüssig, kein Grund zur Sorge!
  4. Die Aprikosen in Stückchen schneiden und zusammen mit den Feigen in den Teig geben und unterheben.
  5. Teig in die Muffinförmchen füllen (dürfen ruhig bis kurz unter dem Rand gefüllt sein) und etwa 20 Minuten lang backen. Zahnstochertest machen!
  6. Die Muffins 5 Minuten im Blech ruhen lassen und dann auf ein Gitter transferieren und komplett auskühlen lassen.
Guten Appetit! 




Mittwoch, 15. August 2012

Protestmampf

Da meine Eltern, die ja momentan noch bei uns zu Gast sind, heute Abend bei meinem Bruder weilen, wo Pizza bestellt wird, blieb uns, die wir zu Hause bleiben mussten, nichts anderes übrig, als selbst Protestpizza zu backen. Und dazu ein kühles Protestbier zu trinken. Und weil es so warm war, gab es am Nachmittag als Protest gegen die Hitze auch noch 2-Minuten-Erdbeereis. Lauter Protest-Kalorien!

Ich besitze ja eigentlich eine Eismaschine, aber wir sind miteinander nie richtig kalt warm geworden. Mir wurde das Eis nie fest genug, kristallisierte mir zu stark, dauerte zu lange oder sonstige Gründe. Ich weiß, mit genug Fett wird es cremig, aber manchmal möchte man auch einfach Eis ohne große Reue genießen. ;) Umso schöner, dass man mit dem OmniBlend in Nullkommanix supercremiges Eis herstellen kann. Schafft man sicher auch mit anderen Mixern, aber mit 3PS mixt es sich einfach schneller und besser, bilde ich mir ein. 
Also habe ich heute eine halbe Packung Soyatoo Rice Whip, die 2 Stunden im Tiefkühler gelegen hatte, mit 2 großen Tassen gefrorenen Erdbeeren und etwas Agavendicksaft in den OmniBlend geschmissen. Ein bisschen mit dem... wie heißt das stabähnliche Ding, mit dem man nachschiebt? Na, mit dem jedenfalls habe ich nachgeschoben, und es hat nicht lange gedauert, bis ein richtig cremiges, sündhaft schmeckendes Erdbeereis entstanden ist. 
Klappt im übrigen auch mit jeder anderen Masse, die man vorher zusammengemixt und eingefroren hat: Einfach aus dem Behälter lösen, grob hacken, in den Mixer schmeißen und schwupp hat man ein cremiges Eis. 



Auf die Pizza gab es den gestern erworbenen Teese, dem ich ja eine zweite Chance geben wollte. Weil ich dem Braten nicht traute, vermischte ich den grob geraspelten Teese vorsorglich mit Hefeflocken, Gewürzen und einem Schuss Sojamilch, damit würztechnisch ja nichts schiefgehen konnte. Und siehe da: Er war gar nicht mehr so gruselig wie beim ersten Mal! Die Pizza war sogar richtig lecker - allerdings schreibe ich das eher Boden und Belag zu. Immerhin hat der Teese den Geschmack nicht versaut und zog sogar ein paar Fäden. Fazit: Wenn man ein wenig nachwürzt, kann man das Zeug tatsächlich ganz gut essen. Allerdings ist es gesundheitlich gesehen eher in die Kategorie "zweifelhaft" einzuordnen, weshalb ich in Zukunft doch lieber auf Hefeschmelz und Co. zurückgreifen werde. Zumal der Preis mit ~5,50 Euro auch eher im höheren Preissegment anzusiedeln und für das Produkt nicht gerechtfertigt ist. Gereicht hat der Teese (wie gesagt gestreckt) für zwei große Pizzen (32cm Durchmesser).

Falls jemand von euch nicht weiß, wie ein richtig guter Pizzaboden gemacht wird, poste ich gern noch ein kurzes Rezept und ein paar Tipps.

Für eine Pizza mit 32cm Durchmesser benötigt ihr:

  • 300g 405er Mehl (an eine vernünftige Pizza gehört bei aller Vollwertliebe kein Vollkornmehl!)
  • 150ml lauwarmes Wasser
  • 1/4 Würfel Hefe (frische schmeckt einfach am besten)
  • 1 kleiner TL Salz
  1. Das Mehl mit dem Salz vermischen
  2. Die Hefe im Wasser auflösen und in einem Schwung zu Mehl geben
  3. Gründlich verkneten, bis ein glatter, weicher Teig entstanden ist
  4. 30-45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen (nicht über 40°)
  5. Das Pizzablech leicht mit Öl bepinseln und mit etwas Mehl bestreuen. Den Teig ausrollen und in das Blech legen. 
  6. Nach Belieben belegen und bei 200° Ober- und Unterhitze ca. 13-15 Minuten backen (immer mal nachschauen, manche Pizzen brauchen z.B. länger)
Wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum hoch ist, ruhig 10ml weniger Wasser verwenden. Der Teig darf nach 5 Minuten Kneten nicht mehr an den Fingern kleben, aber auch nicht zu fest sein. 

Was ich wirklich dringend empfehle, ist ein richtig schweres Pizzablech aus Blaublech. Es ist eine verdammt gute Alternative zum Pizzastein, viel günstiger (gibt es für ca. 5 Euro) und lässt sich besser reinigen. Das Blech leitet die Wärme super, so wird die Pizza schnell durch und schmeckt viel eher so, wie man sie vom Italiener kennt. Total lecker! Wir benutzen seit vielen Jahren nichts anderes mehr. 

Ich backe die Pizza immer auf der höheren der beiden mittleren Schienen, so dass der Käseersatz gut durch wird bei der relativ geringen Backzeit, ohne dass der Boden zu trocken wird. Legendär! :)

Einen entspannten Sommerabend euch allen!

Jana

Oh, beinahe hätte ich die Bilder vergessen... *hüstel* 

Mit Auberginen, Champignons, Oliven und knusprig gebratenen Schnitzelstückchen

Mit Zwiebeln, Zucchini und Tofuwürstchen



Dienstag, 14. August 2012

Zeitgeist-Raubzug

Ich möchte euch von unserem heutigen Besuch im neuen Göttinger Laden "Zeitgeist - Leben ist kostbar" berichten. Wir haben vor nunmehr etwa 1,5 Monaten erfahren, dass am 1.8. (während unseres Urlaubs...) ein veganer Laden eröffnen wird, was uns verständlicherweise zu Freudenjubel veranlasste. Heute war es endlich soweit: Wir sind mit 2/3 der Familie und viel zu kleinen Taschen losgezogen, um uns mit veganen Köstlichkeiten einzudecken, die es sonst nur in Onlineshops gibt. 

Ich hatte ja schon vor ein paar Wochen die facebook-Seite des Ladens hier verlinkt, wiederhole mich aber gern: HIER entlang! Eine andere Webpräsenz hat der Shop leider (noch) nicht, ihr müsst also bei facebook angemeldet sein, um stöbern zu können. Es lohnt sich aber sehr, der Laden und die Produkte werden recht umfassend mit Bildern vorgestellt.

Eine Kamera hatte ich verständlicherweise zum Shoppen nicht dabei, so dass ich nur berichten kann. Der Laden ist klein, aber sehr ansprechend gestaltet. Es gibt einen kleinen Kühlbereich (der angesichts der kürzlichen Erweiterung der Produktpalette schon fast aus allen Nähten platzt :)), einige Regale mit Essentials wie TVP-Produkten ("Trockensoja"), Aufstrichen, Getreideprodukten und Pflanzenmilch und -produkten. Der Blickfang des Raumes ist definitiv das riesengroße ovale Schaufenster, durch das man von draußen direkt auf die geschmackvolle Auswahl veganer Schuhe blickt, gesäumt von zwei sehr gemütlichen Polsterstühlen. 
Auffällig ist, dass alles sehr hell gestaltet ist. Liebevolle Details wie die Kunstrasenplatte auf der Theke, die mit allerlei Schleich-"Nutztieren" in harmonischer Gesellschaft bevölkert wird, die niedlichen Kaninchenpostkarten für einen Euro oder die große Vase mit frischen Sonnenblumen lassen trotz des vielen Weiß' eine freundliche Atmosphäre aufkommen. 

Unser Lütt wollte am liebsten alle Schleichtiere mitnehmen und war ziemlich ungehalten, als wir ihm erklärten, dass er "nicht einmal" die Lämmchen einstecken darf. Trösten konnten wir ihn aber glücklicherweise mit einer der Kaninchenpostkarten, die er für den Rest des Nachmittags stolz an die Brust drückte. Das Kaninchen auf dem Foto heißt jetzt "Moppel" und wird morgen seinen Platz im nächstbesten Bilderrahmen beziehen, um fortan sein Kinderzimmer zu verschönern. ;) 

Nun aber zum Wesentlichen: Der Ausbeute. Ich habe lauter Sachen gekauft, die ich gar nicht wirklich brauchte, aber es war mir unmöglich, es nicht zu tun. Das Gefühl, in einem Laden theoretisch alles einpacken zu können, ohne die Zutatenliste zu studieren, war einfach der Knaller. Obwohl wir für gewöhnlich überhaupt keine Käse-Ersatzprodukte und kaum Süßkram kaufen, haben wir in der Hinsicht auch zugeschlagen. Aber seht selbst:

Zugegeben, den NoMuh und den Tofutti hat meine Mama gekauft, aber sie machen sich auf dem Bild so gut. ;) 

Ich freue mich schon auf ein Frühstück mit der weißen Streichschakalode - MMHHH! Die Frucht-Grizzlies kannte ich natürlich schon, aber ich liebe sie so sehr, dass ich einfach nicht dran vorbeigehen konnte. Die "Good Stuff" Fruchtgummis haben wir aus Interesse getestet, weil mein Liebster ein ziemlicher Skeptiker ist, was veganes Fruchtgummi betrifft. Meist sind sie ihm zu weich, zu zäh oder er hat sonst irgendwas auszusetzen. An denen hatte er aber fast gar nichts auszusetzen! Und ich auch nicht - ganz im Gegenteil: Die Pfirsich-Dinger ließen Kindheitserinnerungen aufleben, denn als Kind liebte ich die Haribo Pfirsiche heiß und innig. Diese sehen nicht nur genauso aus, auch der Geschmack ist der gleiche. Allein die Konsistenz ist weicher, aber das empfinde ich sogar als angenehm. Die werden auf jeden Fall wieder gekauft!

Den Tofritto kannte ich noch gar nicht. Also wirklich gar nicht, ich hatte nicht einmal davon gehört, obwohl Taifun meine allerliebste Tofurei ist. Ich habe ihn gleich zum Abendbrot getestet und bin hin und weg. So ein leckerer Tofu! Toll würzig und schmackhaft. Ein wenig bröckelig vielleicht, aber wer Tofu Rosso von Taifun gewöhnt ist, den schockt nix mehr, wa? ;) 

Teese mochten wir eigentlich beim letzten Test nicht so richtig, aber ich wollte nochmal ein wenig rumtesten,  bevor ich zu einem endgültigen Urteil komme, also haben wir ihn uns gegönnt. Sojade brauchte ich sowieso, also habe ich mal eben die letzten drei Becher ergattern können. Was auf dem Bild fehlt, ist der Provamel Rooibos-Orange, den habe ich irgendwie vergessen. Bin gespannt, wie der schmeckt! Sojade Fruchtyofus sind mir immer viiiiiel zu süß, also hoffe ich, dass der Provamel etwas weniger überzuckert daherkommt.

Den Mahalo-Riegel musste ich mir einfach mitnehmen. Wer nicht Bescheid weiß: GoMaxGo stellt vegane Varianten bekannter Schokoriegel her (Snickers, Mars, Bounty... siehe hier!). Die Riegel sind mit "sauberem" Palmöl und fair gehandeltem Kakao hergestellt, da lassen sich die 2,19 Euro, die man dafür hinblättern muss, hinnehmen. Man isst sowas ja auch nicht jeden Tag - Qualität vor Quantität!
Da ich heute Abend einen Termin zum MRT hatte (inkl. "Scheißegal-Spritze" aka Sedierung / Dormicum, weil ich so ein Schisser bin ;)), wollte ich mir eine kleine Belohnung für hinterher zu Hause bereit legen. Und bei den Göttern, was war das für eine Belohnung! Dass die Riegel fair, regenwaldfreundlich und vegan sind, trägt natürlich einen enormen Teil zum Wohlbefinden während des Genusses bei. Aber echt jetzt: Bounty kann einpacken! Sowas von lecker... ich zehre immer noch davon. :D




Alles in allem war es heute ein schöner Tag, wenn auch das Wetter temperaturtechnisch echt übertrieben hat für meinen Geschmack.

Also liebe Göttinger, ab in den "Zeitgeist"! Wir werden jetzt jedenfalls nicht mehr online bestellen. Die Sachen sind zwar manchmal ein paar Cent teurer, aber wenn man bedenkt, wieviel Versand man idR bei Onlineshops mit Kühlversand bezahlt, hat man die in definitiv wieder drin. Ich freue mich! <3

P.S.: Schreib- und Logikfehler bitte großzügig übersehen, ich bin von der Sedierung noch etwas durchgeschüsselt!


Montag, 13. August 2012

Melde mich gehorsamst zurück!

Jawoll, das tue ich. Nach 2,5 wunderschönen Wochen im Umsorgparadies sind wir gestern Abend nach einer langen und ermüdenden Fahrt (Stau, Stau, Stau) wieder in Göttingen angekommen. Passend zu unserem Glück begann das Wetter einen Tag vor der Abfahrt nach sehr durchwachsenen zwei Wochen gut zu werden. Ist das gemein! Nun muss Balkonien für den Rest des Sommers herhalten, aber dort ist es dank unermüdlichen Einsatzes meines Papas mittlerweile auch traumhaft schön: Er hat uns alte Balkonmöbel aufgehübscht bzw. komplett neu "bebrettert", so dass wir nun hier und da ein Bierchen in der Abendsonne genießen können.

[Bitte hier Foto vom schönen Balkon gedanklich einfügen]

Mit im Gepäck habe ich ich ein halbfertiges (und wirklich total simples und eher zufällig entstandenes) Schmandrezept, das ich noch ausarbeiten und dann in den nächsten Wochen hier posten werde. Unsere Frühstücksbrötchen waren jedenfalls gestern schon sehr begeistert, wie sich die feine Schmandcreme mit aromatischer Erdbeermarmelade zu einer lang vermissten Genusskomposition zusammenfand. Hüftgoldalarm!

Ich hatte ja schon die veganen Tofuwürstchen erwähnt, die es in Tönning bei Aldi gibt - dazu noch eine leckere Bolognese, Burger, extrem festen und tollen Naturtofu, noch irgendwas (hab's vergessen) und seit neuestem auch noch vegetarischen Aufschnitt, der sehr an säuerlichen Räucherschinken erinnert. Nun erzählte mir mein bester Freund heute, dass es wohl auch hier bei Aldi mittlerweile einige vegetarische Produkte gibt. Was für eine Welt wäre das, in der ich bei Aldi veganes Leckerkram in Bioqualität kaufen kann? Ich muss unbedingt bald zu Aldi! Weiß jemand schon Näheres?

Morgen werden wir alle nachmittags im "Zeitgeist" einfallen, dem veganen Laden, den es seit knapp zwei Wochen hier in Göttingen gibt. Ich bin schon total gespannt und werde sicher einiges mit nach Hause nehmen. Melde mich wieder, wenn der Raubzug vorbei ist. ;)

Bis dahin einen schönen Abend, ich verabschiede mich mit einigen Bildern!