Es ist wahrlich Herbst geworden... anders kann man doch das, was an diesem Ort, den man "Draußen" nennt, passiert, nicht nennen. Ich als alte Norwegerseele bin nun wirklich kein Fan von dem, was man in Deutschland Sommer nennt (bei über 26,87°C schaltet mein Motor ab und ich weigere mich, das Haus zu verlassen), aber ein bisschen Wärme für meine alten Knochen, bevor die goldene Jahreszeit offiziell beginnt, wäre mir lieb gewesen. Ebenso ein paar weniger Orkanböen, damit ich nicht alle zwei Stunden raus"stürmen" und meine Pflanzen vom Balkon retten muss. Und auch eine klitzekleine Chance auf Sonnenschein, damit meine Tomaten nicht in Kathy Bates' Friteuse enden müssen. Nun ja.
Dann haben wir momentan noch eine kleine Schlafkrise. Nachdem das Lütt monatelang eigentlich recht verlässlich durchgeschlafen hat, ist momentan nachts Unruhe angesagt. Da scheint was zu passieren bei Herrn Krümel - aber was auch immer es ist, es soll schnell passieren, ich brauche Schlaf! ;)
Ich frage mich wirklich, wie ich es ein ganzes Jahr lang durchgehalten habe, mindestens alle 2 Stunden geweckt zu werden (in den ersten Monaten sogar alle 30-60 Minuten... *gähn*). Ich weiß noch, wie wir die seltenen Male gefeiert haben, wenn der Mausbär mal 3 oder gar 4 Stunden am Stück geschlafen hat (was erst nach 10 Monaten oder so erstmals vorgekommen ist)... Aber der Körper gewöhnt sich auch ziemlich schnell wieder daran, 7-8 Stunden ohne Unterbrechung ruhen zu dürfen. Leider geht damit einher, dass er ziemlich empfindlich reagiert, wenn sich dies kurzfristig ändert.
Ich habe dem Kaffee ja eigentlich abgeschworen, aber zu seltenen Gelegenheiten (wie heute) brauche ich dann doch mal einen Kick am Nachmittag, um den Rest des Tages zu überstehen.
Wenigstens kulinarisch gesehen war der Tag heute schön. Nach dem Mittagessen (Gemüsesuppe mit Grießklößchen) gab es zum Dessert einen erstklassigen Erdbeershake aus TK-Erdbeeren, Yofu, Soja-Reis-Drink und Agavendicksaft. Mensch, war der gut.
Gestern Abend habe ich noch schnell leckere Frühstücks-Cookies aus dem großartigen Buch "Vegan Cookies Invade Your Cookie Jar" gebacken. Wer noch kein Koch- und / oder Backbuch von Isa Chandra Moskowitz besitzt, sollte sich was schämen das ganz schnell ändern! Ich besitze bis auf "Vegan Brunch" tatsächlich alle von ihr, habe ich beim Blick in ihre Bibliographie gerade festgestellt. Ich Fangirl! Sie ist aber auch einfach eine Küchengöttin!
Die Bücher sind auf Englisch, aber bei Rezepten sollte das ja kein größeres Problem darstellen, und ich gehe davon aus, das der Durchschnittssprecher gut klarkommt. Besonders ihre Backrezepte sind umwerfend - bisher war keins dabei, das uns missfiel. Sie sind zum größten Teil anfängerfreundlich und in jedem Fall kreativ.
(Ich besitze gar keine Keksdose) |
Die Kekse sind echt lecker und kommen ziemlich vollwertig daher: (In meinem Fall frisch gemahlenes Dinkel-) Vollkornmehl, geröstete Walnüsse, Rosinen, Haferflocken, Agavendicksaft, Muskat, Zimt, frische Vanille, Rapsöl... die gehen durchaus als Vitalstoffbombe durch und sind sehr sättigend, zwei reichen zum Frühstück! Ich hatte sogar nur einen, weil ich zusätzlich Tofu Dango gemacht hatte, was ich unbedingt mampfen wollte. Ach ja, und es gab saftig-süße Nektarinen. Und 'ne große Tasse Malzkaffee mit Soja-Reis-Drink. Noch Fragen? ;)
Weiterhin möchte ich meine Buchausbeute des letzten Monats präsentieren:
"Skinny Bitch" habe ich mittlerweile fast durchgelesen. Es liest sich sehr locker-flockig (auf Englisch), ich mag den Schnodderschnuten-Schreibstil. Es ist auch informativ, wenn man natürlich auch nicht unbedingt erwarten darf, dass alles Wissen stark fundiert ist.
Im Grunde ist es ein recht überzeugendes Buch pro Veganismus, das allerdings in eine Art Diätratgeber verpackt ist, zumindest auf den ersten Blick. Im Prinzip geht es darum, aufzuzeigen, wieviel Müll wir eigentlich in uns reinstopfen, der uns krank und dick macht, und dass es eigentlich nur einer durchdachten Ernährung bedarf, um endlich überflüssige Kilos zu verlieren. Dazu gehört für die Autorinnen eine vegane Vollwerternährung, ohne raffinierten Zucker, Weißmehl, Kaffee, Alkohol, gehärtete Fette etc.pp. - und natürlich Sport in Maßen. Es wird keine ausdrücklich kalorienreduzierte Diät angepriesen, letztlich wird nahegelegt, überlegt zu essen und auf seinen Körper zu hören, auch was Portionsgrößen anbetrifft.
Während ich den Ansatz grundsätzlich unterstütze, halte ich es für heikel, einem durchschnittlichen omnivor lebenden Menschen so viele Neuerungen in einem so dünnen Buch nahe bringen zu wollen. Es ist eine Sache, vegane Ernährung zu propagieren - das allein bedeutet für die meisten Menschen schon eine Umstellung, die ihnen fast nicht machbar erscheint und für die sie viel Unterstützung brauchen. Erfahrungsgemäß geht das aber am einfachsten, wenn man geliebte Gerichte erstmal "mitnimmt", sprich: veganisiert. Erstmal lernen, sich wohlzufühlen ohne tierische Produkte, sich durch die Produktpalette mampfen, lernen, was einem schmeckt und was nicht.
Es ist allerdings eine andere Sache, auf Vollwertkost umzuschwenken, Dinge wie Kaffee oder Alkohol zu streichen - das ist für viele nochmal ein ganz schwieriger Schritt, der Zeit bedarf. Alles zusammen zu meistern, das halte ich für zu hart. Mag sein, dass ein wirklich ambitionierter Mensch es durchziehen kann, aber aus meinen eigenen Erfahrungen heraus glaube ich, dass es primär demotivierend ist, auf einmal mit so vielen Regeln zu leben. Mich hätte es damals, als ich gerade vegan wurde, definitiv überfordert.
Somit ist das Buch unterhaltsam, aber vielleicht etwas too much für Nicht-Veganer. Nichtsdestotrotz liefer es komprimierte Informationen - wer es für ein paar Cent bekommen kann (so wie ich), der sollte zugreifen!
"The Kind Diet" habe ich bisher nur überflogen, es sieht aber aus, als könnte es mir gefallen. Ich mag Frollein Silverstone ja ohnehin sehr.
"Feeding your vegan infant - with confidence" habe ich aufgrund einer Empfehlung in der facebook-Gruppe "Vegane Eltern in Deutschland und Umgebung" gekauft und bin schon jetzt ziemlich begeistert, obwohl ich bislang nur die für uns momentan relevanten Dinge gelesen und den Rest überflogen habe.
Es werden wirklich alle Lebensabschnitte eines Kindes behandelt (von der Emfängnis an!), praktische Tipps und Menüvorschläge gegeben, Problemlösungsansätze geliefert, konkrete Angaben zur Deckung des Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen, auch in der Schwangerschaft und während des Stillens gemacht. Desweiteren gibt es Tipps für die Gelegenheiten, wenn das Kind außer Haus ist, auf Geburtstagsfeiern, in der Schule, im Kindergarten. Erfahrungsberichte anderer Eltern. Und auch ein paar Rezepte für verschiedene Altersgruppen.
Wer ein bisschen mehr Sicherheit bekommen möchte, was die optimale Ernährung für Kinder anbetrifft, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Mir hat es schon sehr geholfen!
Zu guter Letzt möchte ich noch voller Stolz meine erste selbstgemachte Kokosnussbutter präsentieren:
Zugegeben, auf dem Bild sieht sie gar nicht so buttrig aus, aber da kam sie auch frisch aus dem Blender, in dem sie entsprechend erhitzt wurde. Mittlerweile ist sie fest geworden. Wie man auf dem Bild ganz gut sieht, ist sie nicht komplett glatt geworden, dafür hätte ich den Mixer noch 3 Minuten länger laufen lassen müssen, was ich mich immer noch nicht traue. Ich bin so daran gewöhnt, dass ein Mixer nach 1,5 Minuten anfängt zu qualmen (was unser alter tat ;)), dass ich übervorsichtig geworden bin. Selbst schuld! Nichtsdestotrotz ist sie super geworden. Kokosnussbutter ist ja total vielseitig und gesund, ich freue mich schon darauf, sie in der Küche einzusetzen.
Darauf gekommen, sie selbst zu machen, bin ich durch die gute Katie - sie hat auch gleich eine ganze Liste mit Rezepten, in denen man die Kokosnussbutter verarbeiten kann. Allgemein ist ihr Blog sehr zu empfehlen! Ihr findet es auch rechts in meiner Blogroll.
Da das Kind mittlerweile schläft und ich gern noch ein wenig quality time mit meinem Liebsten verbringen würde, beende ich nun diesen kleinen Roman für heute.
Reingehauen!
Jana
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